Diese Pressereise entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Destination Davos Klosters.
Die Schweiz. Da denken wir an Käse, Schokolade, Berge, glückliche Kühe auf endlosen Weiden und an ein ziemlich bekanntes Kräuterbonbon. Die Schweiz ist nicht nur für viele Urlauber eine beliebte Reisedestination, sondern ist auch in Bezug auf Arbeitsplätze ein begehrtes Land. In der Schweiz scheint die Welt noch in Ordnung zu sein: Alle essen Käse-Fondue, hören sich Jodelgesänge an, sprechen fließend vier Sprachen und Geld ist auch reichlich da. Ach ja, in der Schweiz ist irgendwie alles niedlich, denn da ist selbst der größte Trottel auf Erden ein “Gaggalari”.
Obwohl wir mittlerweile nicht weit entfernt von der Schweiz wohnen, war ich in meinem ganzen Leben noch nie da. Wie es eben so oft ist – man reist um die halbe Welt aber kennt seinen Nachbarort nicht. Als mich dann im Frühjahr die Nachricht von Mandy von Go Girl! Run! erreichte, ob ich nicht Lust auf die Schweiz hätte, war ich natürlich Feuer und Flamme. Destination Davos Klosters hat uns nicht nur nach Davos Klosters eingeladen, sondern wir bekamen auch die Möglichkeit am Swissalpine teilzunehmen. Ende Juli geht es los, vier Tage in der Region Graubünden – wie geil ist das denn?
Davos Klosters – da wo’s schön ist
Davos Klosters liegt im Kanton Graubünden und ist von München aus etwa 300 km entfernt. Bekannt ist Davos vor allem durch den Wintersport und als Höhenkurort. Dies hat Davos dem deutschen Arzt Alexander Spengler zu verdanken. Dieser bemerkte Mitte des 19 Jh., dass kein Dorfbewohner an der damals weitverbreiteten Tuberkulose litt, und machte das gesunde Hochgebirgsklima dafür verantwortlich. Diese Nachricht verbreitete sich schnell und so erlangte die höchstgelegene Stadt Europas bald Weltruhm. Mittlerweile hat sich die Region aber auch zu einem HotSpot für Mountainbiker, Wanderer und Trailrunner etabliert. Es ist also naheliegend, dass die Region Davos Klosters auch eine Laufveranstaltung austrägt – den Swissalpine.
Der Swissalpine
Den Swissalpine gibt es nun seit 1986 und wird jährlich ausgetragen. Das Besondere daran: Die Laufveranstaltung besteht nicht nur aus einem Event, sondern aus mehreren. Folgende Läufe stehen zur Auswahl:
- Swissalpine Marathon
- Swiss Irontrail
- Swiss Trail
Diese drei Hauptkategorien unterteilen sich noch einmal in verschiedene Distanzen.
Swissalpine Marathon
- K78 (77,5 km, 2.800 Hm, der weltweit größte Berg-Ultramarathon)
- K47 (47,2 km, 1.750 Hm, der höchstgelegen Bergmarathon Europas)
- K36 (36,2 km, 1.720 Hm im Aufstieg, 1.550 Hm im Abstieg, bietet ein einzigartiges Naturspektakel)
- K31 (31,0 km, 570 Hm im Aufstieg, 1.080 Hm im Abstieg, inkl. einzigartiger Überquerung des Wiesener Viadukts)
- K23 (23,2 km, 660 Hm im Aufstieg, 310 Hm im Abstieg, der Klassiker)
- außerdem gibt es noch Läufe für Teams (77,5 km) und Kids (bis 1,4 km)
Swiss Irontrail
- T214 (214,4 km, 11.030 Hm, gilt als schönste Ultratrailstrecke der Welt)
- T133 (133,2 km, 6.960 Hm im Aufstieg, 7.250 Hm im Abstieg, Start in St. Moritz)
- TRIP (214,4 km, als Team möglich)
Swiss Trail
- L43 (42,8 km, 2.710 Hm im Aufstieg, 2.640 Hm im Abstieg, ist ein Nachtmarathon)
- A21 (20,5 km, 1.130 Hm im Aufstieg, 1.330 Hm im Abstieg, ideal für den Einstieg in den Trailsport)
- D22 (21,5 km, 1.150 Hm, geeignet für Anfänger, da man auch nach 8,7 km oder 14,9 km aussteigen kann)
- E35 (35,1 km, 2.180 Hm, man kann auch hier nach 24,3 km oder 14,3 km aufhören)
Du siehst also, dass der Swissalpine jede Menge zu bieten hat. Egal, ob erfahrener Ultratrailer oder blutiger Anfänger, hier findet jeder Läufer seine Distanz. Zugegeben, am Anfang sieht man erst einmal nicht durch und es ist schwierig, den für sich geeigneten Lauf zu finden, wenn man dazu noch ortsunkundig ist. Da Mandy und ich uns auch nicht sicher waren, haben wir unsere Ansprechpartnerin von Destination Davos Klosters gefragt, welche Läufe für unser Niveau geeignet sind und vor allem, welche Strecke die schönste ist. Daraufhin haben wir uns einen bzw. zwei Wettbewerbe ausgesucht.
Alle Infos zum Swissalpine findest du hier: www.swissalpine.ch
Zwei Trails an zwei Tagen. Ich will schließlich was sehen!
Bei der großen Auswahl an Läufen fiel es mir wirklich schwer, mich für einen Lauf zu entscheiden. Da aber die gesamte Swissalpine-Veranstaltung eine Woche lang geht – von Sonntag (23. Juli) bis Sonntag (30. Juli) – und Mandy und ich sowieso “erst” am 28. Juli anreisten, fielen einige Läufe schon raus. Und aufgrund mangelnder Trail-Erfahrung kam ein Ultratrail über mehrere Tage auch nicht infrage.
Da dies mein erster Schweizbesuch war, wollte ich natürlich so viel wie möglich sehen. Wer weiß, wann ich mal wieder hierher komme?! Also recherchierte ich wie blöd, holte mir Tipps von unserer Ansprechpartnerin und entschied mit letztendlich für zwei Läufe. Um auch sicherzugehen, dass ich diese zwei Trails überleben werde, und zwar unverletzt, meldete ich mich für den K31 und den D22 an. Samstag und Sonntag ein Lauf, das sollte eigentlich machbar sein.
Der K31 – ich laufe über den Wiesener Viadukt: 210 Meter lang, knapp 90 Meter hoch
Der Swissalpine K31 ist in vieler Hinsicht ein besonderer Lauf. Meine Wahl fiel auf diesen Trail, weil er zum einen mit 31 Kilometern eine für mich perfekte Distanz hat (nicht zu kurz: man kann was sehen, nicht zu lang: ich bin noch fit für den nächsten Tag) und zum anderen die vielversprechendste Route von allen Läufen haben soll. Zusätzlich waren die Höhenmeter im Auf- und Abstieg sehr interessant, denn mit “nur” 570 Höhenmetern im Aufstieg und 1.080 Höhenmetern im Abstieg, schien der K31 ein spannender Downhill-Trail zu werden. Für mich absolutes Neuland, hab ich mich doch in den letzten Trailversuchen überwiegend nach oben gequält.
Im Gegensatz zu den anderen Trailläufen startete der K31 in Davos und endete in Filisur. Für den Zieleinlauf hatte man genau 05:30 Stunden Zeit. Nicht viel Zeit, wenn man bedenkt, dass Isa und ich für die 28 km beim Stubai Trail knapp 7 Stunden benötigt haben. “Sie werden mich schon nicht zurücklassen”, dachte ich mir hoffnungsvoll.
Am Samstag, um 07:00 Uhr war Start für den K31. Und obwohl wir extrem müde von unserer Reise nach Davos waren, konnte ich kaum schlafen. Die Aufregung war einfach zu groß, denn diesmal musste ich mich alleine quälen und im Ziel würde niemand auf mich warten. Obwohl ich ja jetzt schon viel gereist bin und auch in Ländern war, wo ich nicht einmal die Sprache verstehe, mache ich mir bei neuen, unbekannten Herausforderungen regelmäßig ins Hemd. Nicht zu wissen, was da auf einen zukommt, lässt mich zum Weichei des Jahres mutieren.
Zum Glück ging Mandys Tag erst etwas später los, so konnte sie mich noch zum Start begleiten. Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel (wir schliefen im Hotel Grischa), ging es also gestärkt und mit einem vollgepackten Trailrucksack Richtung Davos Sportzentrum. Zum Glück hatten wir nur 10 Gehminuten, denn es war kalt, sehr kalt. Ende Juli zeigte das Thermometer gerade einmal 7 Grad an. Aber die Sonne schien und der Tag sollte gut werden. Beste Bedingungen also für meinen allerersten Traillauf in der Schweiz.
Am Startbereich angekommen folgte die übliche Prozedur: Kleiderbeutel abgeben, Dixi aufsuchen, Schokoriegel essen, letzter Equipment-Check, Fotos für Familie und Instagram machen und ab in den Startblock. Pünktlich um 7 Uhr ging es zusammen mit den Läufern des K78 los. Die ersten Kilometer fragte ich mich nur, ob ich richtig angezogen bin und ob “da oben” wohl schon Schnee liegt. “Da oben” heißt auf 1.700 Meter. Jetzt lach bitte nicht, nur weil ich im Juli in der Schweiz Schnee vermutete. Kurz vor unserer Ankunft war das Wetter nämlich alles andere als sommerlich und somit musste man sich auf alles gefasst machen.
Die Strecke des K31 führt von Davos über die romantische Zügenschlucht und über das imposante Wiesener Viadukt ins Ziel nach Filisur. Ja, dass imposante Wiesener Viadukt. Man hatte mir davon erzählt. Dazu später mehr. Denn bevor ich dieses mehr als beeindruckende Bauwerk überquerte, ging der Lauf vorbei am Gasthaus Islen, wo es die erste Verpflegungsstation gab. Die Temperaturen waren immer noch sehr frisch, aber allmählich zeigte sich die Sonne hinter den riesigen Bergen. Das Wetter hätte nicht besser sein können und je höher man kam, desto schöner war der Anblick des leichten Morgennebels, welcher sich über das Tal legte. Das viele “Wow” und “Aaah” ließen die Zeit wirklich schnell vergehen und schon bald erreichte ich das Gasthaus Spina (VP 2), wo die Läufer mit Kuhglocken empfangen wurden. Das ist also die Schweiz, genau so, wie ich sie mir immer vorgestellt hab.
Und dann hatte ich endlich den höchsten Punkt erreicht, ab jetzt geht es hauptsächlich bergab. Meine Vorfreude war riesig, denn was mir bisher geboten wurde, war einfach unbeschreiblich schön.
Kurz nach Erreichen des höchsten Punktes, passierten wir dann Davos Monstein, ein kleines Dorf auf über 1.600 Meter, welches vor allem durch die Neue Dorfkirche so idyllisch wirkt. “Hier scheint die Welt noch in Ordnung”, schwirrte mir die ganze Zeit im Kopf herum. Bis Kilometer 23 hieß es dann: DOWNHIIIIIILL! Es hat so unfassbar viel Bock gemacht, einfach zu rennen, und zwar schnell. Die Beine liefen gut und es machte einfach nur tierisch Spaß durch diese atemberaubende Natur zu laufen. Bei Kilometer 25 kamen dann die letzte Verpflegungsstation und das Wiesener Viadukt.
“Dreh’ dich unbedingt um, wenn du am Viadukt bist. Dass vergessen nämlich die Leute immer und sehen gar nicht, wie gigantisch das ist”, waren die Worte von unserer Ansprechpartnerin vor Ort. “Ja, mach ich auf jeden Fall”, war meine Antwort. Wie du dir jetzt sicher denken kannst, habe ich mich nicht umgedreht und auch nicht den Viadukt gesehen. Ich habe nicht einmal realisiert, dass ich drüber gelaufen bin. Erst als ich später mit Mandy darüber sprach, wurde mir klar, dass dieser 200 Meter lange und extrem schmale Weg, wo neben an die Bahn fuhr, DER Viadukt war. Mit Worten lässt sich kaum beschreiben, von welcher Dimension ich gerade spreche, deshalb hier ein wirklich selbsterklärendes Video:
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich unter Höhenangst leide …
Wenn ich mir diese Aufnahmen ansehe, dann denke ich trotzdem einfach nur: “Wie geil ist das denn?!” Kannst du wahrscheinlich ganz gut nachvollziehen, oder?!
Die letzten Kilometer bis zum Ziel in Filisur waren ebenso beeindruckend. Ich bin ja schon ein riesiger Österreich-Fan, aber was die Schweiz zu bieten hat, spielt noch mal in einer anderen Liga. Schluchten, Felsen, Flüsse, Berge, dass alles ist, noch größer und noch schöner als das, was ich bisher kannte.
Bei über 20 Grad kam ich dann in Filisur an – es war wirklich sehr sommerlich geworden und fast schon wieder zu heiß. Ich war im Ziel und überglücklich, dass ich mich für den K31 entschieden hatte. Ohne die anderen Läufe zu kennen, behaupte ich, eine der schönsten Strecken erwischt zu haben.
D22 – zur Not höre ich bei 9 km auf
Der erste Lauf war geschafft. Nach dem sehr erfolgreichen Finish beim K31 hatte ich noch mehr Bock auf den nächsten Lauf – neue Strecke, neue Herausforderungen und noch mehr neue Eindrücke. Mein Körper hatte wahrscheinlich so viele Endorphine ausgeschüttet, dass der Muskelkater quasi gar nicht existent war. Die Vorfreude siegte!
Am Sonntag ging es dann für Mandy und mich relativ entspannt los. Start war erst um 10 Uhr, somit konnten wir noch in Ruhe frühstücken. Ein wenig froh waren wir schon, dass wir noch zwei Nächte im Hotel Grischa hatten, denn das Frühstück war so gut, dass ich es unbedingt noch mal in vollen Zügen auskosten wollte.
So blieb es also an diesem Morgen bei der obligatorischen Nutella-Erdnuss-Ovomaltine-Semmel mit Banane und Pfefferminztee. Never change a winning system, auch im Urlaub nicht.
Gegen 9 Uhr brachen wir in Richtung Start auf, das Wetter zeigte sich mal wieder von seiner besten Seite und eins war klar: Es wird wieder sehr heiß. 10 Uhr dann der Startschuss. Ich war mir von Anfang an sicher, dass ich die komplette Distanz durchlaufen werde. Das Besondere am D22 ist, dass die Strecke in drei Teilstrecken untergliedert ist. Man kann sich für 9 km, 15 km oder 22 km entscheiden. Sollte es meinen Beinen also wider Erwarten schlecht gehen, hatte ich die Möglichkeit spätestens bei Kilometer 15 umzudrehen. Aber wollte ich das wirklich?
Start und Ziel waren in Davos. Auf dem Weg passierten wir die Stafelalp, den Strelapass und die Schatzalp. Bis Kilometer 8 ging es relativ moderat hoch, vom tiefsten Punkt auf 1.537 Meter auf knapp 2.000 Meter. Wege, Pfade und Asphalt wechselten sich hier noch ab. Danach hatte es der Trail in sich. 575 Höhenmeter auf 2 km – da brennen die Oberschenkel und jeder Schritt wird schwer. Die Prognose von Schnee und Eis bewahrheitete sich übrigens nicht. Bei über 20 Grad brannte die Sonne auf meinen Kopf und auch die Luft wurde spürbar dünner. Dazu kamen natürlich die 31 km vom Vortag, die sich spätestens jetzt bemerkbar machten. Aussicht, Kühe und der Trail an sich entschädigten jedoch für alles!
Obwohl ich viel fluchte, viel nach Luft schnappte und mir oft den Gipfel herbeisehnte, konnte ich von dem Anblick dieser wunderschönen Natur nicht genug bekommen. Also gab es noch den ein oder anderen Fotostopp für die Daheimgebliebenen. Fälschlicherweise vermutete ich den Gipfel bereits mehrere Mal vorher. Es fühlte sich einfach verdammt hoch an! Als wir dann aber tatsächlich den höchsten Punkt erreichten, freute ich mich nur noch auf den Weg zurück nach Davos. Ich war bereits mehrere Stunden unterwegs und hatte trotzdem noch 12 km vor mir. So langsam merkte ich auch die ein oder anderen kleinen Schmerzen im unteren Rücken – meine Schwachstelle.
Der Trail bestand zum Großteil aus Pfadwegen, auf denen man aber sehr gut laufen konnte. Der Blick ging bereits immer in Richtung Tal, wo man schon den Davosersee erkennen konnte. Da unten ist es! Da unten ist das Ziel! An ein frühzeitiges Abbiegen dachte ich übrigens nie. Zu groß war die Neugierde vor dem, was vor uns lag. Und ich kann es nicht oft genug betonen, aber wenn ich schon mal hier bin, dann nehme ich auch alles mit was geht. Das Arschbackenzusammenkneifen hat sich auf jeden Fall gelohnt – voller Adrenalin ging es die letzten Kilometer bergab, vorbei am Strelapass, Richtung Stadt. Im Ziel angekommen, wartete bereits Mandy auf mich, die mich mit dem breitesten Grinsen ever in Empfang nahm. “Ich hab es geschafft! Ich bin die 15 km gelaufen. Ich bin so happy”, mit diesen Worten stand sie bereits im Zielbereich. Die anfängliche Angst vor dem Trail und den Plan “nur” die 9 km zu laufen, hatte sie abgelegt und sich an die 15 km gewagt. Zur Freude über mein Finish kam noch der Stolz dazu, dass Mandy sich getraut hat und an ihre Grenzen gegangen ist. Mit alkoholfreiem Bier und Kuchen feierten wir unseren persönlichen Sieg und freuten uns wie Bolle auf die wohlverdiente Massage.
Fazit Swissalpine
Du hast es beim Lesen sicher schon gemerkt: ich war und bin begeistert. Begeistert von der unendlich schönen Natur, der Ruhe in den Bergen, der Vielfalt, der Luft und den Strecken, die ich laufen durfte. Für mich haben sich beide Läufe mehr als gelohnt, denn beide waren komplett unterschiedlich in ihrem Verlauf.
Müsste ich einen Favoriten benennen, es wäre der K31. Einfach weil mich dort die Natur und der Trail am meisten beeindruckt haben. Ich würde ihn sofort noch mal laufen! Auch der D22 ist sehr zu empfehlen, vor allem wenn man Trailluft schnuppern will. Allgemein muss ich sagen, dass der Swissalpine für jedes Leistungsniveau etwas zu bieten hat. Die Auswahl an Läufen ist so groß, dass definitiv für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Einen kleinen Negativpunkt vergebe ich allerdings für die Verpflegung. Beim D22 gab es lediglich zwei Verpflegungsstationen, und gerade beim Erreichen des höchsten Punktes auf über 2.500 Meter, könnte eine kleine Wasserstation nicht schaden. Ich hatte zum Glück immer einen Trailrucksack dabei und war nicht auf die VP’s angewiesen. Dennoch würde ich mir einen Ausbau der Stationen wünschen, auch das Angebot war relativ dürftig. Im Ziel beim K31 gab es lediglich Getränke, Bananen und Äpfel. Wenn man bedenkt, dass der D22 in der letzten Anmeldephase CHF 70 und der K31 CHF 150 kostet, kann es sicher noch etwas großzügiger sein. Zumal es auch keinen Starterbeutel gab.
Bei den Kosten sind wir auch schon beim allgemeinen Problem, was allerdings alle Lebensbereiche in der Schweiz betreffen. Hotel, Essen und Startplätze sind nicht ganz günstig, was man allerdings im Vorfeld weiß. Ich hatte mich drauf eingestellt und musste feststellen, dass man auch günstig Urlaub machen kann. Nicht jedes Café hat überteuerte Preise und außerdem darf man sich im Urlaub ja auch mal was gönnen.
Meine Tipps für dich in Davos und Umgebung
Die Region Graubünden eignet sich für alle, die in irgendeiner Form sportlich sind. Sei es wandern, laufen, Mountainbiken oder Skifahren. Hier kommt das Sportlerherz voll auf seine Kosten. Davos selbst ist eine kleine Stadt mit ca. 11.000 Einwohnern. Hier ist der Tourismus schon sehr spürbar, denn überall gibt es Hotels, Einkaufsläden und Fahrradverleihe auf der Promenade. Wer nach dem Schweizer Flair sucht, sollte deshalb unbedingt mit der Bahn nach Klosters reisen. Mit der Räthischen Bahn ist man in weniger als 30 Minuten da. Alleine die Fahrt lohnt sich schon, denn man kommt u.a. am Davosersee vorbei.
Davosersee
Der Davosersee ist aufgrund thermischer Winde ein guter Segel- und Surfsee im Sommer. Deshalb haben wir unseren freien Montag genutzt und haben auf dem See Stand Up Paddling ausprobiert. Für mich war es das erste Mal auf einem SUP und eine gelungene Abwechslung zum vielen Laufen der vergangenen Tage. Wir bekamen einen Guide an die Seite, der uns ins “supen” einwies. Nach ein paar theoretischen Basics, ging es dann auch schon direkt aufs Wasser. Und es lief für das erste Mal erstaunlicherweise gut. Wir hatten genügend Zeit um einmal quer durch den See zu paddeln und das wunderbare Wetter zu genießen. Im Winter wird der See übrigens abgelassen, da das Wasser für die Elektrizität genutzt wird. Also, leider nichts mit Pirouetten und doppelten Rittberger auf der gefrorenen Wasseroberfläche.
Klosters
Ein Ausflug in das dörflich-romantische Klosters lohnt sich auf jeden Fall, denn der Kontrast zur Alpenmetropole Davos ist schon ziemlich stark. Hier sieht man diese kleinen Häuser mit den imposanten Balkonen, wie man es sich vorstellt. Mit rund 4.000 Einwohnern ist Klosters recht überschaubar. Ein Geheimtipp ist das Sonnenplateau im Berggebiet Madrisa auf 1.887 Meter mit traumhafter Rundumsicht.
Und last but not least: Das musst du unbedingt probiert haben, wenn du in Davos bist
- Kuchen essen und Kaffe trinken im Café KaffeeKlatsch in Davos
- Bündner Nusstorte
- Bündner Röteli Likör
- Davoser Birnenbrot (mit Käse)
- Schokoladenspezialitäten
- Käse-Fondue
In das Birnenbrot und die Nusstorte habe ich mich ganz besonders verliebt und natürlich für zu Hause jede Menge davon eingepackt. Wenn du wirklich gute und selbst gemachte Schokolade, Nusstorte und leckeres Birnenbrot haben möchtest, dann empfehle ich dir Das Schneider’s. Aber auch im örtlichen Supermarkt bekommst du diese Produkte, meist auch für kleineres Geld.
Nach unserem Trip in die Schweiz stand für mich auf jeden Fall fest, dass ich wiederkommen werde. Die Landschaft und die Natur haben mich sehr beeindruckt, dass ich gerne noch mehr davon sehen möchte. Und am Besten eignet sich dafür natürlich ein weiterer Traillauf. Einer erneuten Teilnahme am Swissalpine stehe ich offen gegenüber, denn es gibt noch viele andere Läufe, die mich reizen. Ich kann dir abschließend den Swissalpine und eine Reise nach Graubünden sehr ans Herz legen und bin gespannt, ob du dich eventuell 2018 für eine Teilnahme beim Swissalpine entscheidest.
Vielen Dank an dieser Stelle an Destination Davos Klosters für die Einladung und Mandy, dass sie mich mitgenommen hat.
Kommentare (4)
Der schönste Bericht, den ich bisher überhaupt gelesen habe und wirklich atemberaubende Bilder. Ich werde 2018 mitlaufen. Da werde ich 40 Jahre und das wird hoffentlich mein absolutes Jahres-Highlight. Danke für diese tollen Zeilen!
Wir lieben Davos und waren schon viele Male dort. Torsten
Ich wäre auch nicht abgeneigt noch einmal hinzureisen 🙂